E-Book Kauf nicht möglich

Das Problem

Über die Feiertage hatte ich ein wenig Zeit, um mich einem mich immer wieder heimsuchenden Problem zu widmen: dem Erwerb von E-Books.

Ich lese meist Fachbücher, wenig Belletristik, und oft mehrere Bücher gleichzeitig. Da ich ein typischer Warteschlangen- bzw. Unterwegsleser bin, greife ich gerne auf E-Books zurück. Bzw. würde gerne. Zurückgreifen. Und kaufen! Aber da fängts schon an: Es gibt gar keine E-Books, die ich kaufen kann. Es werden nur Lizenzen verkauft. Wohin das führen kann erlebten Amazon Kunden erstmals am 17.7.2009, als Amazon bezeichnenderweise unter anderem das von Käufern legal über den Kindle-Store erworbene Buch 1984 von George Orwell von den E-Book Readern der Kunden löschte. Besonders ärgerlich war das gerade für z.B. Schüler, die die Anmerkungsfunktion nutzten, um eigene Notizen im E-Book zu hinterlegen. Die waren mit dem Löschen des Buches nämlich auch alle einfach weg.
Noch deutlicher wurde der Kontrollverlust über die E-Books auf dem eigenen Gerät als Pia Ziefle ihr Amazon Konto kündigen wollte, auf ihre E-Books auf dem Kindle jedoch weiterhin zugreifen wollte. Da gab es dann einige Irrungen und Wirrungen mit dem Kundenservice von Amazon, bis klar wurde, dass das nicht geht. Diese Problematik des Nicht-Eigentums an E-Books, sondern des lediglichen Erwerbs von Lizenzrechten, die mit allerlei Bedingungen verknüpft sind, hat auch Constanze Kurz im Blogpost Die Flüchtigkeit digitaler Besitztümer schön beschrieben.

Bezahlt wird der volle Buchpreis – geliefert wird eine stark eingeschränkte, seitenlangen AGB unterliegende Leselizenz

Das ist nämlich auch das Hindernis, auf welches ich immer wieder stoße: Wenn ich für ein der Buchpreisbindung unterliegendes E-Book Geld ausgebe, dann möchte ich

  • es auf jedem beliebigen Reader lesen können,
  • die gleichen Rechte wie an einem Papierbuch besitzen,
  • es beispielsweise auch wieder verkaufen können.

So lange das bei den derzeit verkauften E-Books nicht der Fall ist, gebe ich dafür kein Geld aus.

Was nun?

Das wusste ich lange Zeit auch nicht. Irgendwann wurde mir, auch durch die Lektüre der BITKOM Broschüre zum „legalen Kopieren“ (PDF), und dem Lesen einiger Gesetzeskommentare zum § 53 UrhG (u.A. Schricker-Loewenheim, Urheberrecht, 3. Auflage (2006), § 53, Rz. 16), klar, dass es zunächst nur einen sinnvollen Weg gibt: E-Books selber machen. Auch das derzeit geltende Urheberrecht erlaubt nämlich vieles, was offenbar immer wieder in Vergessenheit gerät: zum Beispiel das Recht zum Erstellen von Privatkopien.

Der E-Book Markt

Seitdem ich also für mich eine Lösung gefunden habe, meine Bücher auch auf meinem Tablet, Smartphone whatever lesen zu können, kaufe ich auch wieder Bücher. Bisher war das tatsächlich immer eine Hemmschwelle, die bei mir dazu geführt hat, dass sich immer mehr Bücherwünsche angestaut haben, ich sie mir aber letztendlich nie erfüllt habe. Ich vermute dass dies auch vielen anderen so geht, und dass deswegen der E-Book Markt ziemlich brach liegt. Es gibt einige interessante Konzepte wie skoobe.de, welches das simfy.de Modell (für 9,99 € / Monat gibts Zugriff auf die komplette Bibliothek) auf Bücher überträgt. Aber auch hier gibt es Beschränkungen beim Angebot (nur einige Verlage machen mit), und den Lesemöglichkeiten. So ist es nicht möglich, die dort vorhanden E-Books auf dem Computer zu lesen (nur Smartphone / Tablet). So lange sich hier also nichts verändert, ist wohl weiterhin Selbsthilfe angesagt.

Dazu habe ich einige Ideen und schon das eine oder andere ausprobiert. Wie mein Workflow für eigene, DRM-freie, legale E-Books derzeit aussieht, beschreibe ich im Januar in meinem nächsten Blogpost. Das für mich wichtige daran ist, dass ich jedes Buch als E-Book lesen kann, und dass ich nicht auf die Angebote der Verlage angewiesen bin.

Über eure Erfahrungen mit dem Kauf, Erstellen und Lesen von E-Books freue ich mich in den Kommentaren.

Name gesucht

Ich bin ja was Namen angeht schon immer in einer schwierigen Situation gewesen: Ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis. Dass mir Namen nicht sofort einfallen passiert sogar, wenn ich im Kreise der Famiele Geschwistern begegne, oder auch wenn ich guten Bekannten. So lassen sich im übrigen auch die Hänger erklären, die mir unterkommen, wenn ich bei Fraktionssitzungen einen Hänger habe, wenn ich bei Abstimmungen die Namen meiner Kollegen aufzurufen habe.

Nun will ich dem Titel dieses Beitrags aber auch noch eine zweite Bedeutung geben: ich suche noch einen prägnanten Namen für diesen Blog. Leider bin ich da auch wenig kreativ. Es einfach bei blog.rka.name zu belassen ginge natürlich auch, aber es ist aus meiner Sicht einfach schöner, wenn es einen wohlklingenden Namen wie „weizenspr.eu“ oder ähnliches hat.

Also ein Aufruf: fällt Dir ein schöner Name für mein Blog ein? Vorschläge bitte in die Kommentare.